30. Dezember 2014

Pegida ...

... ist das Ergebnis eines Sozialstaats, der es seinen dümmsten und ungebildetsten Mitgliedern so gut gehen lässt, dass die sich irgendwann einbilden, nicht nur genug zu essen verdient zu haben, sondern sogar ein Recht auf rechthaben. Interessant ist daran vor allem, dass hierbei genau diejenigen solidargemeinschaftlichen Strukturen kritisiert werden, von denen diese Klientel am meisten profitiert.

21. Dezember 2014

An die unkritischen Ayn-Rand-Bewunderer

Mein Kommentar zu einem "SZ-Werbefeldzug" 2012 für eine deutsche Ausgabe von Rands "Atlas shrugged":

Die sich in letzter Zeit häufenden und leider nicht besonders kritischen Verweise auf Ayn Rands Kapitalismus- und Egoismusphantasien machen hellhörig. Erst wird (sogar in der SZ, S.3!) eine deutsche Übersetzung von "Atlas Shrugged" mit unverhohlener Bewunderung für den "selbstlosen" jungen Selfmade-Herausgeber quasi gefeiert, dann liest man den Namen Ayn Rand mit dem irreführenden Zusatz "Philosophin" praktisch in jedem Artikel über den amerikanischen Wahlkampf und dann musste man im SZ-Feuilleton einen ziemlich unkritischen Text über den Einfluss Ayn Rands auf die amerikanischen Konservativen lesen. Man fragt sich, ob SZ-Autoren mittlerweile gänzlich zu heimlichen Rand-Bewunderern mutiert sind und hin und wieder testen, ob die Stimmung an der Leserfront bereit ist für offenere Bekenntnisse. 
Da ich es leider in den erwähnten Texten nicht finden konnte, muss ich auf diesem Wege korrigierend eingreifen: Ayn Rands Phantasien, haben mit der Wirklichkeit nicht mehr zu tun als z.B. Tolkiens "Herr der Ringe" oder etwa Hitlers "Mein Kampf" (mit dem "Weltjudentum" als Verursacher aller Miseren der Welt), weil sie verantwortungslos und unwissenschaftlich auf falschen Behauptungen und also Lügen gründen. Die Kapitalisten haben eben gerade nicht "alles gegeben" (wie Rand behauptet) an die "Verlierer", "Nassauer", "Schmarotzer", "Plünderer", sondern haben von vorneherein alles genommen und damit erst Armut geschaffen. Die Kapitalisten waren nicht "stets die Gebenden" (wie bei Rand behauptet wird), sondern stets und von vorneherein die Nehmenden und Ausbeutenden, genauso, wie die sogenannte 1. Welt seit Jahrhunderten den Rest der Welt schamlos und eigennützig ausbeutet und ihm alle Entwicklungsmöglichkeiten immer wieder gestohlen hat. Und im übrigen ist die Schlussfolgerung aus all dem Rand'schen Kapitalistenkitsch sogar auch noch sehr dumm, denn das gemeine Volk, von dem sich die Kapitalisten laut Rand abwenden sollen ("We do not need you!"), wird sehr wohl "gebraucht", nämlich als möglichst dumme und ungebildete Verbraucher- und Konsumentenmasse.

Und ein wenig zuvor mit anderem Adressaten:
An die Ayn Rand-Enthusiasten: Es ist fahrlässig und kurzsichtig die in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, aus einer im russischen Stalinismus traumatisierten Kinderseele heraus, entwickelten und formulierten Ideen Ayn Rands zu gesellschaftlich unkontrollierter, ungezügelter, freier Entfaltungsmöglichkeit des profitorientierten und also naturgemäß egoistischen Unternehmerindividuums, auf heute zu übertragen. Es stehen den unternehmenslustigen Individuen heute Technologien zur Verfügung, die ein wesentlich gewaltigeres Gefährdungspotenzial für die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur in sich tragen, als zu Zeiten Ayn Rands. Obwohl wir tatsächlich fast überall auf der Welt wesentlich strengere Kontrollen und Genehmigungsverfahren für industrielle Unternehmungen haben, als aus den Rand‘schen Wunschvorstellungen herausgelesen werden können, kommt es immer wieder zu immer katastrophaleren Ereignissen mit ungeheuer verheerenden Folgen für Mensch und Natur, weil ungezügelte Unternehmer eben andere Prioritäten haben als betroffene, unbeteiligte potenziell Geschädigte. Die Katastrophen von Exxon (Exxon Valdez), BP (Deepwater Horizon), Tepco (Fukushima), den global agierenden Großbanken (Banken-, Finanzkrise) und viele andere, führen uns immer wieder vor Augen, dass die Initiativen der freien Unternehmen naturgemäß immer zu kurz gedacht sind und mögliche Gefahren in den Entscheidungsgremien wegen der verlockenden Profitprognosen immer verharmlost werden und auf die leichte Schulter genommen werden, zumal für Schadensregulierung bei den erwähnten Katastrophen die Verursacher nie im vollen Umfang herangezogen werden können. Angesichts der rasend schnellen technischen Entwicklungen, deren Gefahrenpotenzial entsprechend schwer überschaubar ist, sind die Schlussfolgerungen aus Rands Thesen, die zu mehr freier, unkontrollierter, ungezügelter Initiative des Unternehmerindividuums führen soll, genau falsch. Wir brauchen mehr gesellschaftliche Kontrolle und nicht weniger. Die bundesrepublikanische „soziale“ Marktwirtschaft war ein guter Ansatz für einen Mittelweg zwischen unternehmerischem Egoismus und gesamtgesellschaftlicher Verantwortungsbereitschaft. Dass wichtige Bestandteile der sozialen Marktwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr ausgehöhlt wurden, kann ihr heute nicht angelastet werden. Vielleicht wäre es hilfreich den Begriff zu harmonisieren und statt „soziale“ „gemeinschaftliche“ Marktwirtschaft zu sagen, dann wäre all denen das rote Tuch genommen, die in allem, was auch nur ansatzweise den Begriff sozial enthält sofort den fehlentwickelten planwirtschaftlichen Kommunismus des verschwundenen Ostblocks vermuten.

17. Dezember 2014

Das Springen direkt aus dem Sitzen heraus

Ich habe geträumt, ich hätte irgendwo gelesen, dass Bonobos, die angeblich intelligentesten Menschenaffen, etwas können, was keine andere Primatenart, einschließlich des Menschen kann: Das Springen direkt aus dem Sitzen heraus. Frage mich, ob das was für mich wäre und ob ich schonmal zu üben anfangen soll. Vielleicht kommt ja die Redewendung "Im-Dreieck-Springen" von daher (das kann ich nämlich schonmal sehr gut!). Das Springen direkt aus dem Sitzen heraus ist vielleicht eine über die Jahrtausende, mangels regelmäßiger Praxis, verloren gegangene Fähigkeit auch von uns Menschen?
Jumping directly from sitting
I dreamed I had read somewhere that bonobos who are allegedly the most intelligent apes, something can what no other primate species, including humans can do: Jumping directly from sitting out. 
I ask myself, if that would be useful for me and if I should start practicing it. Perhaps the phrase "Jumping in a Triangle" comes from there (and that I can ever namely very good!).

5. Dezember 2014

Tweets, gerade noch vom 3.12.2014

1
"Ich bin ein Opfer meiner Vernunft!"
Thomas Bernhard im Briefwechsel mit 
Siegfried Unseld

Video > Burgtheater Gert Voss und Peter Simonischek

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2
Dieses Video, der Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld verlangt eine Stunde Zeit. Glaubt mir, es lohnt sich! 
"... abwechselnd leben und existieren ..."
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3
"... aber ich heule nicht, ich verachte nur ... ich könnte jetzt wütend sein, aber ich bin es nicht." (Thomas Bernhard)
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4
"Wir brauchen uns nicht zu schämen, aber wir sind auch nichts und wir verdienen nichts, als das Chaos." 
(Thomas Bernhard)
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5
"Und nächstes Mal schreiben sie mir bitte "HERZLICH" 
und nicht "mit freundlichen Grüßen", die ich zutiefst verabscheue." (Thomas Bernhard)
____________________
6
"Mir wäre es recht, wenn wir Ende Juni zu einem Gespräch zusammenkommen könnten, an einem neutralen Ort, 
hier im Umkreis." (Thomas Bernhard)
____________________
7
"... er anerkennt, dass es neben ihm noch andere Autoren gibt." (Siegfried Unseld) 
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All das und noch viel mehr im Video von der Aufführung 

am Burgtheater Wien, mit den Lesern Gert Voss und Peter Simonischek.

3. Dezember 2014

Tweets am 3.12.2014

1 - von @andyamholst
[Bazon Brock "Der Tod muss abgeschafft werden"
]










2 - von @bazonbrock
Der Ursprung des Zitats liegt hier:
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3 - von mir
Einwand meiner Frau: die Begräbnisrituale seien
nicht für den Toten, sondern für die  Hinterbliebenen gedacht.
Hat sie recht?
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4 - von @bazonbrock
Ja. Siehe: Begräbnisrituale/Todesanzeigen:
Man redet mit den Toten, man spricht sie sogar direkt an,
als seien sie anwesend.
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5 - von mir
Ich sage meiner Frau, ich möchte für meine Leiche
kein Begräbnisritual. Aber sie sagt, das habe mich nicht zu interessieren,>
> es ginge da um ihre Bedürfnisse, nicht um meine, ich sei ja dann tot.
Hat sie schon wieder recht?
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6 - von @bazonbrock
Bitte legen Sie sich nicht voreilig fest. 
Aus der Literatur wissen wir, dass Tote sich jämmerlich verlassen fühlen.
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7 - von mir
Vielen Dank für den weisen Rat. Hilft mir sehr.
Dachte diese Interessensdiskrepanz sei ein unlösbares Dilemma.

2. Dezember 2014

Tweets am 2.12.2014

1 - Ich habe auf der Suche nach einem Parkverbots-Schild (Nur freitags, oder Nur Freitag) für den Feminismus ein Wort erfunden: NUR FRAUTAG !
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2 - Wenn DER Feminismus das jetzt ohne mich zu fragen verwendet, könnte ich das urheberrechtlich verhindern? (siehe auch Tweet 1)
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3 - Habe auch ein gemacht. NUR FRAUTAG !
(beachte auch Tweet 1+2)

1. Dezember 2014

Tweets am 1.12.2014

Es ist genauso spannend, zu erwarten, ob jemand bestimmte Erwartungen erfüllt, oder ob er sie nicht erfüllt. Neutraler Beobachter.
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Ich sag' den Leuten im RL immer fürsorglich, sie sollen mich nicht unterschätzen. Was tun Sie? Sie unterschätzen mich! *kopfschüttel

Zugegeben, manche warne ich nicht. Manche lasse ich genüßlich ins Messer laufen. Tun mir aber sofort leid.
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Das Mindeste, was ich erwarte bei Kunstbetrachtung: Interesseloses Wohlgefallen
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Der Vorteil, morgens um 6 Uhr in der Früh: Die Meisten pennen noch. Kann mich ganz auf mich selbst konzentrieren.
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Ich mache mir nix vor. Ich denke, Solidarität unter Twitterern? Fehlanzeige? Oder?

Re von @Fritz da habe ich aber schon Beispiele von tätiger Hilfe beobachtet...

Re von mir:  Das beruhigt mich ein wenig. Danke!
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Frage an die alten Hasen: Liegt es an Twitter, dieser Wandel zum Frühaufsteher? Ich war früher eher ein Langschläfer

Die Tastatur des Telefons akzeptiert hinter dem Wort 'Langschläfer' keinen Punkt, macht penetrant 'Landschaft' draus. > Fav von @kaot50
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Überhaupt das Schreiben mit dieser eigenwilligen Display- Tastatur. >
> > Muss ständig jedes Wort prüfen, weil Tastatur etwas ganz anderes schreiben will, als ich.