30. August 2015

Freiheit und Muße

Die Muße, die ich liebe, ist nicht die eines Nichtstuers, der mit gekreuzten Armen in völliger Untätigkeit verharrt und nicht mehr denkt, als er handelt. Sie ist die eines Kindes, das ständig in Bewegung ist, um nichts zu tun, und die eines unschuldigen Schwätzers, der verworrenes Zeug redet, sobald seine Arme in Ruhe sind. Ich beschäftige mich gerne mit Nichtigkeiten, beginne hundert Dinge und vollende nicht eins, gehe und komme, wie es mir einfällt, wechsle in jedem Augenblick den Plan, folge einer Fliege in all ihren Flügen, will einen Felsen entwurzeln, um zu sehen, was darunter ist, unternehme voll Eifer eine Arbeit von zehn Jahren und gebe sie ohne Bedauern nach zehn Minuten auf, kurz, ich schlendere am liebsten den ganzen Tag ohne Plan und Ordnung umher und folge in allem nur der Laune des Augenblicks.
(Jean-Jacques Rousseau)

The leisure which I love is not of a do-nothing remaining with crossed arms in complete inactivity and no more thinking, as he acts. It is that of a child, which is constantly in motion, to do nothing, or that of an innocent babbler who speaks kinky stuff as soon as his arms are at rest. I like to work with trivialities, begin a hundred things and to finish no one, go and come as it comes to mind, change the plan at any moment, follow a fly in all their flights, wants a rock uproot, to see what is below, enterprising eagerly work of ten years and will give them on after ten minutes without regret, briefly, I prefer to stroll around the whole day without a plan and order and follow in everything only the whim of the moment.
(Jean-Jacques Rousseau)

29. August 2015

Aus "Schwarzes Loch" von Thomas Gollas S.60


Es soll Leute geben, die irgendwann anfangen Stimmen zu hören. Wie schön wäre es, Stimmen zu hören. Ich höre nur mein Lachen über mich selbst. 

25. August 2015

Immigranten und Flüchtlinge

Wer einen ganzen Kontinent jahrhundertelang schamlos ausbeutet und bestiehlt, sollte sich nicht wundern, wenn die Enkel der Beklauten kommen und nachschauen, wo die ganzen erbeuteten Schätze geblieben sind.

Spanien, Portugal, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Italien, USA, Deutschland! Habe ich etwas übersehen? Bitte vervollständigen!

Optimismus

Das Schöne ist die Gewissheit, dass sich das Falsche letztlich niemals durchsetzen kann. Insofern bin ich Optimist.

4. August 2015

Aus "Schwarzes Loch" von Thomas Gollas S.114 - 116

Sein erstes Erlebnis mit Gott habe er in der zweiten Klasse der Volksschule im Alter von sieben Jahren gehabt. Er habe da eine alte, asketisch strenge, verknöcherte, bigotte und niemals lächelnde, geschweige denn lachende Jungfer als Religionslehrerin gehabt – mit streng nach hinten gekämmten, dünnen Haaren und einem kleinen lächerlichen Knoten – leibliche Schwester und gleichzeitig Pfarrfrau des Pfarrers im Nachbarort. In einer der ersten Religionsstunden habe diese Person jeden einzelnen Schüler, durch die Schulbänke von vorne nach hinten gefragt, ob er an Gott glaube. Jeder habe die offensichtlich erwartete Antwort gegeben, nämlich: Ja! Als Merz an der Reihe gewesen sei, habe er, wahrscheinlich aus reinem Eskapismus, aus Neugier auf die Reaktion, aus kindlicher Lust an Provokation und spielerischem Trotz mit Nein! geantwortet – und sei in diesem Moment wahrscheinlich näher bei Gott gewesen als jeder andere – gleichwohl habe er aber daraufhin sofort und geradezu körperlich die ganze Aufmerksamkeit, Energie und Wut dieser dünnen, hochnäsigen und wahrscheinlich wahnsinnigen Frau gespürt. Seine Klassenkameraden hätten den Atem angehalten und ihn alle zugleich erschrocken angestarrt, weil ihnen die Explosivität seiner offenbar unerhörten Antwort schlagartig bewußt geworden sei. Schließlich habe sich die Empörung und Wut der Religionslehrerin in Form einer apokalyptischen Anklage gegen ihn entladen, wie er es nie wieder im Leben habe hören müssen. Demnach war er der größte Sünder und Verbrecher aller Zeiten, ein Verirrter, möglicherweise eine Ausgeburt der Hölle, ja, wahrscheinlich der Antichrist, der nur mit größter Disziplin, mit totaler Hingabe an Gott und nur mit zukünftig absolut sündenfreiem Leben vielleicht eine kleine Chance habe wieder in die Gemeinschaft der Gotteskinder aufgenommen zu werden und an der Barmherzigkeit Gottes teilzuhaben. Er, Merz, sei also schon im Alter von sieben Jahren beim lieben Gott unangenehm auf- gefallen und wisse bis heute nicht, ob er zwischenzeitlich einen Teil seiner monströsen Schuld abtragen konnte oder ob sein Platz in der Hölle nach wie vor freigehalten werde.

Obama, der Jedi-Ritter und der Friede (Tweetwechsel)



















1. August 2015

Staat

Wenn der Staat dich reguliert, jammerst du über zuviel Staat, wenn er deine Gegner reguliert, schreist du nach mehr Staat.