»Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt, sondern
eine Geisteshaltung. Sie ist Ausdruck des Willens, der Vorstellungskraft und
der Gefühlsintensität. Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit, Sieg
der Abenteuerlust über den Hang zur Bequemlichkeit. Man ist nicht alt, weil man
eine gewisse Anzahl Jahre gelebt hat, man wird alt, weil man seine Ideale
aufgibt. Die Jahre zeichnen zwar die Haut, die Ideale aufgeben, zeichnet aber
die Seele. Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann, wer noch wie
ein unersättliches Kind fragt: und dann? und wer die Ereignisse herausfordert
und sich freut am Spiel des Lebens. Sollte eines Tages dein Herz geätzt werden
vom Pessimismus und zernagt vom Zynismus, dann möge Gott Erbarmen haben mit
deiner Seele, der Seele eines Greises.«
Marc Aurel (geb. 26.
April 121, gest. 17. März 180)
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